Berlins Beitrag zum globalen Klimastreik am 20. September war ein Paukenschlag – und Ausnahmezustand in der Hauptstadt. Über 100.000 zogen bei strahlendem Sonnenschein durch die breiten Straßen rund um das Regierungsviertel und das Brandenburger Tor. Bereits ab 10 Uhr wurde der Verkehr in vielen Bereichen in den Zwangsruhestand versetzt. Voran kam nur noch, wer nicht im Auto saß.

Bereits am frühen Morgen hatte eine Fahrraddemonstration den stark befahrenen Ernst-Reuter-Platz lahm gelegt. Mit unterschiedlichen Demonstrationszügen auf verschiedenen Routen zog die Hauptdemo für den Klimaschutz bis vor das Brandenburger Tor. Es gab Sing- und Sprechchöre, Sitzblockaden und den Klima-Rave mit fetten Bässen am Potsdamer Platz. Hier war das Motto ebenfalls klar: "Lasst uns raven für die Zukunft und macht Lärm für Berlin".

Am Brandenburger Tor war ein Galgen aufgebaut, eine Frau am Strick, die auf einem schmelzenden Eisklumpen stand.

Über 250.000 Menschen zogen durch die Straßen rund um das Regierungsviertel in Berlin

Was sich am heutigen Freitag nicht nur in Berlin zeigt: Es sind keineswegs nur „ungeduldige junge Menschen“, wie Angela Merkel in ihrer Rede zeitgleich zu den Demos mitteilte. Vielmehr können wir hier eine Gesellschaft erleben, die echte Klimapolitik einfordert. Menschen jeden Alters wollen den Klimaschutz und skandieren in Chören kurze Reime wie "Wir sind hier, wir sind laut weil ihr uns die Zukunft klaut".

Allein in Deutschland haben sich laut Veranstalter Fridays for Future in 575 Städten Menschen für den Klimaschutz stark gemacht. Der weltweit insbesondere über die sozialen Medien angestoßene Klimastreik fing an der Datumsgrenze im Pazifik an. Dort befinden sich viele kleine Inseln wie die Salomonen, die durch die steigenden Meeresspiegel massiv in ihrer Existenz bedroht sind. Das Motto dort lautete: "Wir sinken nicht, wir kämpfen".

In rund 150 Ländern versammelten sich die Menschen für den Klimaschutz, die größte der Demonstrationen fand in New York statt. Dort haben rund 1 Millionen New Yorker gemeinsam mit Greta Thumberg demonstriert.