Wie oft haben wir uns alle schon gewünscht, einen Blick in die Zukunft werfen zu können? Zeitreisen sind vielleicht eines der schwer fassbaren, aber dennoch interessanten und hoch anerkannten Konzepte in Philosophie, Science-Fiction und der Trendforschung. Aber niemand wirklich sagen, was passieren wird. Das Beste, was wir tun können, ist hoffnungsvoll zu sein und auf eine Zukunft hinzuarbeiten, die besser ist als unsere Gegenwart. Im öffentlichen Diskurs wird oft von „enkeltauglich“ gesprochen und egal wie man zu dieser Wortschöpfung steht: Am Ende ist es genau das, worum es geht!

Vor diesem Hintergrund hatte das Klimazentrum des Roten Kreuzes eine tolle Idee: Eine Zeitkapsel bauen, die heute befüllt wird und erst in der Zukunft, 2050, geöffnet wird. Als Teil des Forschungskonzepts "Long Termism" wird die Zeitkapsel gebaut, um als Erinnerung daran zu dienen, dass "die Art der Handlungen, die wir heute vornehmen, darüber entscheidet, was wir zukünftigen Generationen hinterlassen.“

Grafik: Future Ancestor Advisory Project, bRebeka Ryvola

Was ist die Zeitkapsel?

Für die Zeitkapsel, die als "Motor der Langfristigkeit" betrachtet wird, hat das Klimazentrum bereits Beiträge aus der ganzen Welt erhalten – Briefe, Zeichnungen, Gedichte und Erinnerungsstücke, die das Jahr 2020 symbolisieren amen zusammen und werden den Menschen in der Zukunft ein Bild dessen geben, was wir 2020 gefühlt, gedacht, gemacht oder auch nicht gemacht haben!
Ende des Jahres 2020 wird die Zeitkapsel mit allem, was wir als zukünftige Vorfahren dort beigetragen haben, verschlossen und bis zu ihrer Öffnung in dreißig Jahren im Internationalen Rotes-Kreuz- und Roter-Halbmond-Museum installiert.

Die Zeitkapsel wird von einer Gruppe von Architekten des in Los Angeles ansässigen Büros United Environment Architecture aus recycelten Verbrennungsmotoren hergestellt. Dies geschieht „als Hommage an eine aussterbende Technologie und als Feier der wachsenden Kultur der Wiederverwendung und des Re-Purposing."

Blaupause der Zeitkapsel im Entstehen

Was ist das Ziel der Zeitkapsel?

Es geht darum, Menschen und Gesellschaften zu befähigen, sich von den kurzfristigen Entscheidungspraktiken zu lösen, die unsere heutige Welt dominieren. Durch kurzfristiges Denken trägt dazu bei, dass die Auswirkungen, Konsequenzen und Beziehungen unseres Handelns auf längere Sicht nicht berücksichtigt werden. Das Klimazentrum plant, seine alltägliche Arbeitsweise und seine institutionellen Prozesse langfristig auszulegen. Und auch wir vom seventeen goals Magazin sind uns sicher, dass langfristiges Denken und Planen der einzige Weg sind, um die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung zu erreichen.

So haben wir zu Beginn der Corona-Krise einen "Brief aus der Zukunft", verfasst von unserer Gastautorin Rebecca Freitag, veröffentlicht. In dem Brief an ihre Enkelkinder erinnert sie sich als Großmutter daran, wie es damals war, als die Corona-Pandemie im Jahr 2020 eine Chance darstellte und wie sich unsere Welt zum Besseren veränderte, indem die Gesellschaft ihre Lektion lernte und begann, Klimawandel, Umweltverschmutzung und damit verbundene Herausforderungen ernst zu nehmen und dementsprechend zu handeln.

Wie kann ich einen Beitrag zur Zeitkapsel leisten?

Das ist in der Tat der Wandel, den wir alle sehen wollen, und es ist die Zukunft, die wir uns alle erhoffen. Der Prozess hat jetzt mit der Zeitkapsel des Klimazentrums begonnen. Wenn Sie also inspiriert sind und eine Nachricht, ein Foto oder ein persönliches Erinnerungsstück in der Kapsel hinterlassen möchten, senden Sie bitte Ihren Beitrag an diesen Link.

Die Kapsel wird aus recycleten Verbrennungsmotoren zusammengebaut

Das Klimazentrum unterstützt die Rotes-Kreuz- und Roter-Halbmond-Bewegung sowie deren Partner darin, die Auswirkungen des Klimawandels und extremer Wetterereignisse für die besonders gefährdeten Menschen zu reduzieren, indem es eine breite Palette von Fachkenntnissen anbietet. Dazu gehören zum Beispiel die Bereitstellung technischer Anleitungen zur Klimawissenschaft oder Wissensverbreitung durch Schulungen, Spiele und interaktive Workshops.

Header-Bild: Grafik aus dem Future Ancestor Advisory Project, von Rebeka Ryvola, Learning Advisor am Climate Centre